Neue Kindertagesstätte Langenbrand

| Friedrich Eschwey

Als Anfang der 1970ger Jahre eine Schulreform durchgeführt wurde, wurde in Schömberg eine Zentralschule (Grund- und Hauptschule) eingerichtet. Die Schüler aus Langenbrand kamen nach Schömberg. Im frei gewordene Schulgebäude richtete man 1974 einen Kindergarten, die Rappelkiste, ein. Nach einem Umbau teilte sich der Kindergarten seit 1985 das Gebäude mit der evangelischen Kirchengemeinde, die hier ihr Gemeindehaus einrichtete. Die Gemeinde Schömberg hat nun hinter dem Bürgerhaus von Langenbrand einen neuen Kindergarten gebaut, der bis zu 90 Kindern und 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Platz bietet. Aktuell sind es 3 Gruppen für Kinder ab 2 Jahren bis zum Schuleintritt und eine Kleinkindergruppe unter 2 Jahren, zu der ab September die zweite Gruppe kommt. Platz gibt es für insgesamt 20 Kleinkinder aus der Gesamtgemeinde Schömberg.

„Die Räume im alten Kindergarten genügten nicht mehr den Anforderungen an eine zeitgemäße Pädagogik, die die Selbständigkeit der Kinder fördert und keine festen Gruppen vorsieht“, sagte Architekt Joachim Raible von der Arbeitsgemeinschaft Freier Architekten Joachim Raible und Heinz Martin Herrling. So wurde der Neubau als offenes Haus konzipiert, indem die Kinder im Rahmen von Regeln in allen Bereichen spielen und selbst bestimmen können, was sie gerade tun möchten. Nur die Kleinkinder zwischen unter 2 Jahren werden in festen Gruppen betreut. „Ein solches Konzept erfordert ein großzügiges, helles und offenes Haus, in dem Kinder und Erzieher eine guten Überblick haben und ein enger Kontakt zur Natur gepflegt werden kann“, betonte Raible. Damit eine optimale Besonnung der Gruppenräume möglich ist, wurde eine zum Spielplatz hin aufgefächerte Segmentbauweise gewählt. So orientieren sich die Gruppen- und Funktionsräume nach Süden und Westen, ihnen sind Wasch- und Toilettenräume zugeordnet.

Der Haupteingang liegt im Norden. Die Kindergartenleitung samt Personalraum befindet sich direkt neben dem Eingang. Der Kleinkindbereich schließt sich als geschützter Bereich auf der Ostseite an. Um das zentrale Foyer gruppieren sich fächerförmig die Gruppen- und Funktionsräume. In den kreisrunden Mittelbereich strömt über die darüberliegende Lichtkuppel das Tageslicht ein, verlockt zum Versammeln und assoziiert Spiel und Spaß. Küche und Essbereich, Mehrzweckraum, Garderobe, Lager und Toiletten befinden sich auf der Nord- und Westseite. Diese Räume könne auch separat für Veranstaltungen genutzt werden.


„Die Zusammenarbeit mit den Handwerksbetrieben war problemlos. Es gab keine eklatanten Störungen beim Bauablauf, sonst wäre die Bauzeit von 10 Monaten, trotz aufwendiger Brunnengründung, nicht einzuhalten gewesen“, erklärte Joachim Raible. Die Brunnengründung mit 55 Betonpfählen von 1,5 Meter Durchmesser und 1,80 Meter Tiefe für die Bodenplatte war wegen des schlechten Baugrundes mit eingelagerten Tonlinsen notwendig.

Der Kindergarten in Zahlen:

Bauzeit: 10 Monate, Spatenstich am 19. April 2012, Richtfest am 16. Juli 2012,
Fertigstellung am 1. März 2013.
Brutto-Rauminhalt: 3.800 Qubikmeter
Netto-Grundfläche: 837 Quadratmeter
Gesamtkosten: ca. 2.200 Euro


In den kreisrunden Mittelbereich des Foyers strömt über die darüberliegende Lichtkuppel das Tageslicht ein, verlockt zum Versammeln, Spielen und Spaß haben.